Donnerstag, 27. Juli 2017

Was nur ist los mit mir - ich krieg nix auf die Reihe 😯

Manchmal bekommt man einfach nichts auf die Reihe. Fühlt sich kraftlos, ohne Energie, schlapp und antriebslos. Kennt ihr das Gefühl? Ich nämlich auch!

Foto von Jana Madzigon (c)  http://www.madzigon.com

Wenn dieser Zustand nur ein paar Stunden oder einen Tag dauert, können wir meist ganz gut damit umgehen. Vielleicht hängt es vom Wetter ab oder wir haben schlechte Laune, irgendetwas ist uns über die Leber gelaufen, was auch immer. Ich sag mir dann meist, das das schon ok ist, morgen oder vielleicht schon in ein paar Stunden später scheint wieder die Sonne.

Aber was tun wenn sich der Zustand über mehrere Tage oder sogar Wochen hält? Ich nehme mal an, nicht nur ich hatte solche Phasen im Leben schon ein paar Mal.  Je besser man sich selbst kennt und reflektiert, desto schneller nehmen wir so einen Zustand wahr. Scheinbar ist alles in Ordnung, es gibt keinen so richtig offensichtlichen Grund aber trotzdem…, man kann sich zu nichts aufraffen. Es fehlt die Kreativität, die Energie und erst recht die Leichtigkeit. Es gäbe so viel zu tun, aber….

Mittlerweile, kann ich ganz gut damit umgehen. Was mir vor allem dabei hilft ist das Vertrauen, das es nur ein vorübergehender Zustand ist. Offenbar möchte etwas in mir, mein Herz, meine Seele oder wie immer ihr es nennt, dass ich eine Zeitlang mal Ruhe gebe. Meiner Erfahrung nach macht es auch überhaupt keinen Sinn in so einer Phase unbedingt etwas erzwingen zu wollen. Neue Kunden zu gewinnen, ein Video zu drehen, eine Werbecampagne zu starten, Ideen zu verwirklichen… das war, zumindest bei mir, verschwendete Energie, Zeit und oft auch Geld.

Zu analysieren, warum man grad in so einer antriebslosen Phase ist, gelingt auch oft nicht und deshalb lasse ich es einfach bleiben. Ich erlaube mir selbst mal so zu sein, so zu handeln (oder eher Nicht-Handeln)  und nur das notwendigste zu tun. Alles was mit Kreativität zu tun hat an andere zu delegieren oder zu verschieben.

Und sobald ich loslasse und akzeptiere, dass es momentan nun mal so ist, passiert innerhalb kurzer Zeit, mit fast 100%iger Sicherheit folgendes: Ich bekomm ein „Geschenk“. Das heißt ich erlebe, sehe, lese, erfahre etwas, worüber ich mich total freue. Das kann der Anruf eines Freundes sein, ein unerwarteter Besuch, eine mail, ein Post auf Facebook, ganz verschieden.  Oft ist das wie ein Sonnenstrahl, der einen trifft.  Ich spür wieder die Lebendigkeit und Leichtigkeit, wie die Kraft in mir aufsteigt. Es ist wie ein Schalter der im Kopf wieder auf „Normal“ umgelegt wird.


Ein liebevoller Umgang mit sich selbst, in den inneren Dialogen und annehmen des Zustandes der gerade da ist, hilft uns allen dazu genau das auch wieder nach Außen in die Welt zu tragen.

Mittwoch, 19. Juli 2017

Fahr ma mal dann sehn ma schon...



Früher dachte ich immer,  das ein Kurzurlaub zu mindestens eine Übernachtung beinhalten muss und der ideale Urlaub zwischen 1 und 3 Wochen dauert.

Zähneputzen am kalten Fluss in Slovenien
Schon als ich mein Tiersitting Unternehmen mit einer 7-Tage Woche hatte und noch mehr seit Hof-Sonnenweide hat sich meine Einstellung zu Urlaub verändert.

In den ersten paar Jahren am Hof war das Bedürfnis nach Urlaub überhaupt nicht vorhanden. Ich hatte so viel zu tun, hab es so genossen die verschiedensten Sachen auszuprobieren und aufzubauen, bin so gerne bei meinen Tieren das sich die Frage für mich nicht stellte. Erst seit ein paar Monaten hab ich gemerkt das es mir sehr gut tut manchmal einfach rauszukommen und auch mal wieder die Perspektive zu wechseln und für mich alleine zu sein.

Slovenien - Vintgar Klamm
Dieser Wunsch hat sich für mich durch meinen Campingbus wunderbar erfüllt. Die Grundsachen wie Wasser, ein bisschen Wäsche, Kaffee und Zahnbürste sind immer im Auto sodass ich recht spontan wegfahren kann wenn mir danach ist.  

Gestern hatte ich zum Beispiel bis ca. 15.00 Uhr eine Gruppe der Caritas bei mir am Hof. Danach hatte ich Lust ein bisschen raus zu kommen, hab mir als Ziel das Seewinkel ausgesucht, ca. 1 Stunde vom Hof entfernt, bin in mein Gogo-Mobil gestiegen und eine Stunde später losgefahren. Wenn mein Mann Andi zuhause ist macht er dann die Tierrunde.

Dort bin ich einfach in der Sonne gelegen und hab gelesen. Den Laptop dabei um ein bisschen zu arbeiten… Am Abend saß ich in einem Strandrestaurant mit Blick auf den See bei einem Aperol Spritzer und habs einfach genossen. Das Gefühl war für mich dasselbe wie wenn ich irgendwo am Meer gesessen hätte. Dann hab ich im Camper übernachtet, war in der Früh am See laufen, hab mich am Strand geduscht und war um 10.00 Uhr schon wieder in Eisenstadt bei einem Termin der BVZ.
Lesen mit meinem Sonnenlicht

Gefühlt hab ich mich wie früher nach einem Urlaub und sogar noch besser weil ich nicht das Gefühl hatte das es jetzt wieder für ein Jahr vorbei ist sondern ich das fast jederzeit wieder machen kann.
Interessant ist das ich merke, je öfter ich das mache, desto schneller stellt sich das Urlaubsfeeling ein. Schon mein Zeug ins Auto räumen lässt mich in Stimmung kommen. Dadurch ergibt sich für das man Kurzurlauben üben kann. Ich lerne viel schneller runter-  und auch wieder zurück zu kommen. 


Frühstück am Wörthersee
Kaffee kochen - ganz wichtig
Perspektivenwechsel tut uns allen gut. Auch wenn ich meinen Hof liebe und im Paradies lebe, es ist für mich einfacher mal abzuschalten wenn ich nicht am Hof bin. 






Genauso wie bei Euch zu Hause, wenn ihr euch mal in Ruhe in den Garten oder euren Lieblingssessel setzt um zu lesen,  ist es so das es im Hinterkopf ständig rattert,  was denn noch alles zu tun ist. Am Hof finde ich da ganz locker ca. 100 Möglichkeiten….Deshalb ist es manchmal so wichtig das hinter sich zu lassen und mich nur um mich zu kümmern. Ein paar Stunden reichen da schon aus und manchmal auch nur ein gutes Essen in meinem Lieblingsrestaurant.



Verbunden bin ich überall 

Freitag, 7. Juli 2017

Wenn Du es eilig hast geh langsam


Ein Spruch der für ungeduldige Menschen, so wie ich einer bin, immer sehr schwer zu fassen ist. Ich habe früher selbst oft zu hören bekommen „Du musst Geduld haben“. Auch meine KlientInnen erzählen mir das sehr oft „Ja ich weiß, ich muss mehr Geduld haben.“

Meine Antwort darauf ist meist, je nach Naturell meines Klienten, recht defitg. „Kack doch auf Geduld!“



Ernsthaft, ich liebe meine Ungeduld, sie hat mich genau dorthin gebracht wo ich jetzt bin. Wegen meiner Ungeduld kann ich Dinge sehr rasch umsetzen, entwickle ungeheure Energien, wenn ich etwas will und kann diese Energie auch auf andere Menschen übertragen. Ich versinke nicht lange im Trübsal, sondern suche schnell nach anderen Möglichkeiten und Wegen.

Ja, und natürlich hat diese Ungeduld auch Nachteile. Es fällt mir schwer auf etwas zu warten, wenn machen Dinge einfach etwas länger dauern macht mich das ganz unrund und ich fühl mich unwohl. 
Und manchmal fühlen sich meine Mitmenschen von der Energie-Ungeduld überfordert.

Trotzdem, die positiven Seiten meiner Ungeduld sind für mich so wertvoll, da kann ich die paar Nachteile gerne in Kauf nehmen.

Liebe ungeduldige Mitmenschen, habt ihr Eure Ungeduld schon mal unter diesem Gesichtspunkt betrachtet? Was macht es mit Euch wenn ihr den Satz hört „Du musst Geduld haben“ (als Kind haben wir das oft gehört – bäähhhh, oder?) Müssen tun wir kaum etwas, da fängt es schon mal an und schaut einmal ganz genau hin wofür es gut ist. Was hat es in Eurem Leben schon positives bewirkt? Ich bin mir sicher, auch ihr findet viele Dinge die ohne die Rastlosigkeit nicht möglich gewesen wären.

Für meine Wartezeiten, die ich halt auch manchmal einhalten muss, habe ich mir ein paar Methoden angeeignet. Die wirksamste ist Bewegung. In meinem Fall ist das Laufen gehen. Radfahren, Spazierengehen oder sonstige Sportarten funktionieren aber genauso gut. Auch Qi Gong ist eine super Methode für mich, ebenfalls weil man in Bewegung ist. Meditation funktioniert für mich persönlich (noch) nicht sehr gut, deshalb lass ich es bleiben.

Nehmt mal Eure vermeintlich "schlechten Eigenschaften" unter die Lupe, villeicht sind sie ja gar nicht so schlimm...