Sonntag, 2. Dezember 2018

Blog ist umgezogen

Liebe LeserInnen meines Blogs,

ich bin umgezogen und veröffentliche meinen Blog jetzt direkt auf meiner Hompepage:

www.elisabethnussbaumer.at

außerdem habe ich den Hof-Sonnenweide Blog aktiviert und viele Geschichten über den Hof und vor allem über die Tiere findet ihr auf

www.hof-sonnenweide.at

Bis bald!
Elisabeth Nussbaumer

Montag, 20. August 2018

Verbinden statt Trennen - Komm lass uns die Welt retten

Wenn es uns gut geht, wir im Einklang mit uns selbst sind, so rundherum zufrieden, fällt es uns sehr leicht die Welt als einen wunderschönen Ort zu sehen. Wenn ich dich in so einem Moment bitten würde den Satz zu ergänzen: „Die Menschen sind.....“ kommt meistens die Antwort „Freunde, Familie, Gemeinschaft, o.ä.“
Wenn ich im umgekehrten Fall, wenn es uns nicht gut geht, wir uns aus welchen Gründen auch immer gerade Scheiße fühlen, die Frage stelle: „Die Menschen sind....“ Kommt mit ziemlicher Sicherheit das Wort „BÖSE“
Und wie oft sind wir bereit, ganz schnell, zumindest eine Gruppe von Menschen pauschalisiert als böse zu betrachten. Noch leichter fällt es uns mit Organisationen. Ganz egal ob Unternehmen, oder sonstige Zusammenschlüsse die einen Namen haben. Dann sieht man nicht mehr den Menschen dahinter, sondern nur noch die böse Organisation. Wir packen alles zu einem geschlossenen Ganzen, das  beurteilt und ganz oft verurteilt wird.

Wieviel schöner wäre es, wenn wir nach dem Verbindenden suchen würden. Nicht das was uns trennt, sondern das was wir gemeinsam haben. Wir sind alle Menschen, die gerne gut und zufrieden leben möchten und die meisten von uns möchten auch anderen Menschen und Lebewesen nichts Böses tun.

Jemanden zu verurteilen, in eine Ecke zu schieben, ihn als böse zu bezeichnen funktioniert nur solange ich diesen Menschen, und bei Organisationen, die Menschen dahinter nicht kenne. Dann fällt es leicht zu abstrahieren, sie zu entmenschlichen und ihnen damit alles anzuhängen vor dem ich mich in mir selbst insgeheim fürchte. Meist gehst darum jemanden/etwas abzuwerten um mich selbst dadurch besser zu fühlen.

Wir müssen uns selbst besser kennen lernen und mit uns selbst beschäftigen. Je besser ich mich selbst kenne, und zwar nicht nur meine schönen Seiten sondern auch meine Schattenseite, meine Motivation etwas zu tun oder nicht zu tun, das was wirklich und ehrlich in meinem Inneren abläuft, desto emphatischer werde ich anderen Menschen gegenüber. Ich beginne zu spüren wie gleich wir auf einer bestimmten Ebene alle sind. Ich kann dann auch bei anderen Menschen erkennen, was wirklich hinter ihren Taten steckt.  Sehen, das wir „böse“ Handlungen nie setzen weil wir „böse“ sind sondern weil wir vor etwas in uns Angst haben. Um dort nicht hinzusehen projizieren wir diese Angst auf die Anderen. Dort lässt sie sich dann ganz leicht verurteilen, einpacken und wegschieben.

Lass uns wieder das Gemeinsame suchen und die Welt immer öfter zu einem schönen Ort machen. 

Samstag, 11. August 2018

Wenn die Suche zu Ende geht

Heute früh war ich wie fast jeden Tag im Wald laufen. Es war herrlich wieder einmal nicht von Bremsen und sonstigen stechenden Insekten verfolgt zu werden und so hatte ich Zeit die Gedanken schweifen zu lassen um einfach zu beobachten, was da so kommt. 
Laufen hat für mich einen sehr meditativen Charakter. Ich komme schon immer wieder in Phasen in denen ich mich in Gedenken verrenne und festklammere gerade am Beginn wenn ich loslaufe, aber nach ca. 20 Minuten setzt die Phasen ein in der ich vermehrt auf meinen Rhythmus achte und genau dann wird es spannend, was da im Kopf zutage kommt.

Heute beschlich mich ein seltsam nostalgisches Gefühl, ja fast ein bisschen wehmütig und leicht traurig. Verwundert forschte ich dem nach. Die Emotion war nicht unangenehm, nur komplett unerwartet gerade in der Phase in der ich momentan bin. Dies Phase wo ich das Gefühl habe, angekommen zu sein.

Die Impulsnachmittage haben sich nach einem holprigen, selbstzweiflerischen Beginn, genauso entwickeln wie ich mir das gewünscht habe. Es kommen genau die richtigen Menschen, die es lieben sich mit Tieren zu umgeben und denen es gut tut einen zeitlang am Hof zu verbringen. 

Ich lerne durch meine Interviews so spannende Menschen kennen, die so viel zu erzählen haben von dem ich mir ganz viel mitnehmen kann und es macht mir große Freude das in Form von meinen Podcast zu Teilen die das ebenfalls spannend und interessant finden und vielleicht sogar Anregungen für ihr eigenes Wirken bekommen. 

Und ja, dann mein neues, riesen Projekt, die Informatiosndrehscheibe „Nachhaltig-im-Burgenland“ mit Homepage und Facebook Seite. Da kann ich alles vereinen was mir Spaß macht. Websites basteln, Unternehmen und Menschen die einen wertvollen Beitrag zu einer besseren Welt leisten in den Vordergrund stellen, Artikel schreiben, unglaublich viele Ideen die noch in meinem Kopf herumschwirren verwirklichen…

Und ich habe es mit viel Übung geschafft meine Tätigkeiten loszulösen vom Gedanken an Erfolg. Erfolg gemessen in Besucherzahlen, verdientem Geld, Likes, Followern und was auch immer man benützt um sich selbst unglücklich zu machen wenn man es nicht erreicht. War nicht einfach der Weg, aber das hat sich echt mal ausgezahlt.  (und wer sich fragt wovon ich so lebe muss zu einem Impuslnachmittag kommen, da sprengt hier den Rahmen **hihi**. ;o)

Ja und woher kam dann das Wehmutsgefühl?  Es war der, etwas verklärte, Rückblick auf die Phase des Aussteigens und der Suche. Sie war, im Nachhinein betrachtet oft schön, spannend, aufregend, interessant, erkenntnisreich, unerwartet, überraschend….und ich wunder mich wieder einmal wie leicht es ist, alles negative was mir auf diesen Wegen begegnet ist nicht mehr wahrzunehmen.

Bin nur ich so seltsam? Während der Suche sehnt man sich nach dem Ankommen, beim Ankommen blickt man wehmütig zurück auf die Zeit des Suchens.

Aber ich freu mich jetzt einmal über all das Schöne und Gute was da gerade bei mir passiert ;o)

Mittwoch, 11. Juli 2018

24 Podcast: Weltreise mit den Kindern: Marion Wiesler

Vom Aussteigen & Ankommen

ç


Wenn man die Worte so liest oder hört, klingt es immer so als wär es ein ganz klarer Prozess. Zuerst aussteigen, dann ankommen. Ich habe mir darüber bis vor kurzem auch keine Gedanken gemacht und diese beiden Wörter unbedenklich in einem Atemzug genannt.
Interessant, was Wörter bewirken können. In diesem Fall fühlt man sich dann oft einmal schnell schlecht, wenn es bei einem selbst nicht so einfach funktioniert, wie scheinbar bei den Anderen. Ist ja eh klar, einfach aussteigen, aber wo soll ich ankommen, wo will ich ankommen?

Und genau das ist die Schwierigkeit dabei. Ganz oft ist es nur ein Gefühl, das man etwas ändern sollte. Die meisten von uns gehen darüber hinweg, verdrängen das ungute Bauchgefühl oder übertünchen es mit allen möglichen Dingen die im Außen stattfinden. Gutem Essen, Shoppen, neue Einrichtung,…. Das hilft schon mal kurzfristig, aber irgendwann kommt das Gefühl, „da stimmt doch was nicht“ wieder.

Ich habe für mich gemerkt, das  Aussteigen ein Prozess ist, der oft ganz schön lange dauern kann. Ich hatte im letzten Jahr das Gefühl ständig beim Aussteigen zu sein, das Ankommen war noch nicht in Sicht. Zwar manchmal ganz fern am Horizont zu erahnen, aber noch zu abstrakt um etwas Konkretes erkennen zu können.

Die größte Herausforderung war und ist, es einfach geschehen zu lassen. Kein fixes und konkretes Ziel zu verfolgen sondern einmal abzuwarten wohin man geführt wird. Auszuprobieren, schauen ob es passt und wiederum auszusteigen wenn es nicht der Fall ist. Klingt mühsam, war es auch, aber gleichzeitig auch sehr sehr spannend und interessant.

Ich habe mich selbst so gut kennen gelernt wie nie zuvor. Obwohl ich recht reflektiert bin, waren da doch noch einmal ganz überraschende und nicht immer schöne Erkenntnisse dabei. Wie groß meine Ego wirklich ist und wie sehr es dafür verantwortlich ist mich unglücklich zu machen, was mich stresst, was mir Freude bereitet, was mir gut tut, was meine Werte sind und wie sie sich im Laufe der Zeit verändert haben, was ich der Welt geben möchte, was ich gut kann und was weniger…..

Und Schritt für Schritt führte es mich zu dem Zeitpunkt vor einigen Wochen, als ich bei den Hochlandrindern die Sense schwang um die Brennnesseln abzumähen, an dem ich ganz stark spürte, jetzt beginne ich anzukommen. Und das war ein großartiges Gefühl.

Das viel Aussteigen war und ist notwendig, die vielen Wege die man entlangläuft sind und waren wichtig um zu spüren wo man hingehört was gut ist, was letztendlich die eigene Bestimmung ist.

Ich glaube, das dieses Ankommen kein fixer und statischer Zustand ist, und das ist völlig in Ordnung so. Aber jetzt freue ich mal nach dem vielen aussteigen, aussteigen, aussteigen und aussteigen… in der Phase des Ankommens zu sein.

Eine spannende Zeit, ein spannendes Leben und so soll es sein

Dienstag, 19. Juni 2018

Die Geschichte von Hof-Sonnenweide

Gestern habe ich eine mail von einer Berliner TV Produktionsfirma bekommen die auf der Suche nach starken Frauen in typischen Männerberufen ist.  Ich war und bin sehr geschmeichelt, das Unternehmen produziert u.a. für Gallileo.  Trotzdem, so ganz fühlte ich mich nicht angesprochen weil ich halt nicht die typische Bäuerein bin, die am Traktor sitzt und die Felder bearbeitet. Das habe ich dem Unternehmen auch mitgeteilt. Trotzdem kam nochmals eine mail mit der Bitte einmal ein bisschen über den Bauernhof und mich zu erzählen. Was ein Veggi-Bauernhof ist und was ich dort so mache usw... Also hab ich mich hingesetzt und begonnen zu schreiben weil ich das ja generell sehr gerne mache. Und dann hab ich beschlossen die Geschichte auch mit Euch zu teilen. 
Foto: 2012, erster Sommer auf Hof-Sonnenweide
Mein Mann Andreas und ich sind vor ca. 7 Jahren auf Hof-Sonnenweide gezogen.
Davor haben wir in Wien und dann im Speckgürtel von Wien gelebt. Ich hatte ein Personalvermittlungsunternehmen in der Innenstadt, mein Mann ein Trainingsunternehmen, spezialisiert auf das Thema Vekauf. Zu meinem 35. Geburtstag schenkte ich mir selbst ein Pferd und damit begann sich mein Leben gewaltig zu verändern.

Kurzversion: Ich übergab meine Hälfte des Unternehmens an meine damalige Geschäftspartnerin und eröffnete ein Tiersitting Unternehmen. D.h ich betreute Tiere wenn deren Besitzer im Urlaub waren. Zunächst nur Katzen, Meerschweinchen usw. , bald aber auch Schafe, Ziegen, Pferde, Hunde, Lamas…. Ich habe noch nie so viel gearbeitet, so wenig verdient und war so glücklich dabei.  Außerdem konnte ich mir immer wieder Tagesfreizeit verschaffen um bei meinem Pferd zu sein.

Damit regte sich auch der Wunsch wieder zurück aufs Land zu ziehen. Ursprünglich stamme ich aus dem Burgenland, allerdings nicht von einem Bauernhof. Ich hatte nicht viel mehr Tier- Bezug als ein Stadtkind.

5 Jahre suchten wir nach einem Hof der es mir erlauben sollte mein Pferd bei mir zu haben. Die lange Suche hat sich gelohnt, mit Hof-Sonnenweide haben wir genau das gefunden was für uns perfekt war. Für Andi, die relative Nähe zu Wien und für mich genug Platz und Infrastruktur um meine Träume auszuprobieren und zu verwirklichen. Da nun aber viel mehr Platz war als für 2 Pferde notwendig war fanden nach und nach noch vielen andere Tiere auf den Hof. Derzeit sind wir bei ca. 100 Tieren die meisten davon finden aus irgendwelchen Gründen zu uns und einige, wie die Nandus, haben wir weil wir Freaks sind.

Ich betrieb zuerst eine Jausen Station mit Speck, Würsteln, Schmalzbrot und ähnlichem. Mein Mann und ich waren richtige Fleischfresser. Dann bekamen wir aber 2 kleine Schweinchen die bei uns frei herumlaufen durften, meist gemeinsam mit unseren Hunden. Sie waren nie zum Schlachten gedacht aber da wurde uns zum ersten Mal vor Augen gehalten, was wir bis dato erfolgreich verdrängt hatten. Jedes Tier hat eine Persönlichkeit. Damit wars vorbei mit dem Fleischessen. Wir versuchten zuerst als Vegetarierer zu leben und das war so einfach, dass wir nach 3 Monaten beschlossen es mit nun mit veganer Ernährung zu probieren. Das ist jetzt 5 Jahre her und es war eine der besten Entscheidungen in unser beider Leben.

Die Jausenstation stellte ich dann auf vegan um, merkte aber, dass mir das "Wirtin sein" nicht mehr so viel Spaß machte. So begann ich mit „Schule am Bauernhof“ und mit dem Motto „Bauernhoftiere hautnah erleben“ machte ich Führungen mit Schulen, Kindergärten, Sozialen Organisationen usw.

Nach 3 Jahren zog es mich wieder weiter und jetzt bezeichne ich mich als „Bäuerin und MUnTerMACHERIN“ . Meine Vision ist es Menschen in ihre Kraft zu bringen, den Mut zu finden ihrem Herzen zu folgen und das zu tun was sie wirklich wollen. Sie in ihren Träumen bestärken und bewusst zu machen wie schön es ist mit Tieren und der Natur zu leben.  Mit der Möglichkeit den Hof zu besuchen und die Bewohner und deren Wirkung kennen zu lernen, mit Videos , Podcasts, und FB Posts, Blogartikeln, Einzelterminen,....


 be continued ... und ich bin schon sehr gespannt wie es weitergeht.

Freitag, 8. Juni 2018

Arbeit & Leben verbinden

Gerade sitze ich in meinem Gogo Mobil, hab mir einen Kaffee gemacht, schau hinaus in den Wald und höre die Vöglein zwitschern und einen Bach rauschen. Vorher war ich im Wald laufen, abseits von menschlichen Geräuschen nur ganz viel Insektengebrumm, Vogelgezwitscher und der Regen vom Vorabend der auf den Blättern abgleitet und in den Waldboden tropft. Die Sonne scheint durch das Laub- und Nadeldach und Dunst liegt über dem Boden. Rechts und links von mir Walderdbeeren denen ich nicht widerstehen kann. Der Ort ist 15 Minuten von Hof-Sonnenweide entfernt. 

In so einer herrlichen Stimmung habe ich immer das Gefühl das mit der Welt teilen zu müssen.  Ich mache immer wieder mal Pausen und versuche im Moment zu sein. Im Wald fällt mir das sehr leicht. (sofern ich nicht von Insekten verfolgt und gestochen werde die kommen sobald ich stehen bleibe) Das sind Momente wo ich nicht nur zufrieden sondern richtig glücklich bin.

Zurück im Gogo-Mobil wollte ich einige schöne Fotos auf FB stellen und dann kam kurz der Impuls. Das kannst doch nicht machen. Jetzt hast jeden Tag von einem anderen Ort schöne Fotos gepostet.

Ich hab mir überlegt, warum ich den Drang habe diese schönen Momente mit der "Welt" zu teilen. Und ich kann für mich ganz klar sagen, ich möchte so viele Menschen wie möglich dazu motivieren sich ebenfalls solche Glücksmomente zu machen und zeigen, wie einfach es manchmal sein kann.

Ich hab das auch nicht von einem Tag auf den anderen gemacht. Früher war es auch so, dass ich  viel aufs Wochenende verschoben habe, oder auf einen Urlaub. Mit Hof-Sonnenweide  und schon in meinem vorigen Beruf als Tiersitterin, hat sich da viel geändert. Es gibt kein Wochenende mehr und ein klassischer Urlaub ist auch eher schwierig.

So war ich mehr oder weniger „gezwungen“ da etwas anders zu machen. Begonnen hat das also schon vor langer Zeit,  in den letzten Monaten, v.a. durch den Kauf meines Gogo-Mobils, hat sich da sogar noch mehr eröffnet und ich liebe und genieße es. 

Meine Planung sieht dann so aus das ich mir überlegen wie ich meinen Tag gerne gestalten würde wenn es KEINE Einschränkungen gäbe (Mann, Tiere, sonstige Verpflichtungen, bei vielen Menschen die Kinder....) Erst wenn das konkret ist, ich genau weiss was ich mir wünsche,  integriere ich die sonstigen Dinge die ich zu tun habe. Bis jetzt hatte ich dann immer plötzlich Ideen und sah Möglichkeiten die ich vorher nicht gesehen habe.

Ganz praktisch schaut das bei mir z.B. so aus:
*Ca. 6.00 Uhr aufstehen,
* Katzen und Hunde versorgen,
* Meditieren + Morgenfragen
* Tiere draußen grundversorgen
* Laptop und Autoschlüssel schnappen und ab ins Grüne
* Laufen gehen, dann im Gogo Mobil arbeiten
* Wieder nach Hause fahren und weiter die Tiere versorgen
* Um ca. 10.30 bin ich wieder zu Hause.

Manchmal hab ich auch eine andere Reihenfolge aber ich versuche schon 1 – 3 Mal in der Woche so Outdoor-Office-Lauf-Gogo Mobil Stunden zu machen.

Ich wünsche mir das ich viele Menschen dazu inspirieren kann, sich auch solche Auszeit Momente zu gönnen oder in den Alltag zu integrieren. Es tut soooo gut und wir haben uns das verdient! 

Samstag, 26. Mai 2018

Du bist gut so wie Du bist

Was für ein Satz! Wahrscheinlich ist er euch, so wie mir, schon sehr oft untergekommen. Eigentlich schon so oft, dass er durch das eine Ohr reingeht und durchs andere wieder raus. Oder „Bleib wie du bist“ ist die Abwandlung davon. Heißt ja eigentlich auch, so wie du bist, so ist es gut. Aber was denkt es da in Euch, wenn ihr den Satz hört. Kann man das wirklich annehmen? Ist das glaubwürdig, ja schleicht sich da nicht sogar ein bisschen Scham ein? Ich bin doch nicht gut so wie ich bin, das ist ja vermessen und größenwahnsinnig, ja und wie arrogant kommt denn das rüber und stell dir mal vor du würdest das in aller Öffentlichkeit über dich selbst sagen.
Ich hab mich mit dem Satz bewußt beschäftigt. Was er mit mir macht und wie er auf mich wirkt. Und wie er wirkt er auf andere Menschen. Wenn ich aus voller Überzeugung und ganzem Herzen zu meinen Besuchern sage: "Du bist gut so wie du bist." Meist löst es ganz tiefe Emotionen aus. Wenn man sein Herz öffnet (und das können die Tiere am Hof sehr gut ;o)  dann kann dieser Satz ganz tief eindringen. Oft habe ich das Gefühl, das ist die wichtigste Botschaft überhaupt die ich jemanden und auch mir selbst mitgeben kann.

Aus dem Gefühl nicht gut genug zu sein, entsteht so viel Negatives. Es wirkt sich auf unsere Gedanken und Emotionen aus, ja auch auf unseren Körper. Und alles was sich negativ auf uns selbst auswirkt, das strahlen wir auch aus und das wirkt auch auf Andere. Es wirkt auf unsere Beziehungen, auf die Arbeit, auf die Art und Weise wie wir leben und auch auf unsere Gesundheit.

Mir ist, seit ich mich damit beschäftige, wieder sehr stark aufgefallen wie mein Körper reagiert wenn ich mich aus irgendeinem Grund mit mir selbst unzufrieden bin. Ich komm da in so einen Tunnel hinein und meist spüre ich die Verkrampfung ganz stark im Kiefer und Kehlkopfbereich. Und dann mal bewusst wieder innehalten und sich selbst sagen: Ich bin gut so wie ich bin. Zugegeben, es ist nicht ganz leicht, wenn man gerade voll im Ärger über sich selbst drinnen ist. Deshalb so 2 – 3 Mal tief durchatmen, bis man merkt das man sich beruhigt hat. Dann kann die Botschaft eindringen.

Und wenn es wirklich nicht geht, dann kann ich immer noch so tun als würde es funktionieren. Einfach einmal vorstellen wie es wäre, dass ich gut so bin wie ich bin. Nur für einen Moment so tun als ob.

Das kann ganz schön ruhig und friedlich machen und zufrieden. Und das ist es ja, was wir alle wollen oder? Ein zufriedenes Leben und das geht nur, wenn ich mir selbst einverstanden bin.
Du bist gut so, wie Du bist
Lass es rein in dein Herz, deine Seele und deinen Verstand!

Donnerstag, 17. Mai 2018

Der (nicht) perfekte Platz



Vor ca. einem Jahr habe ich den ersten Ausflug mit meinen neu gekauften Gogo-Mobil gemacht. Irgendwie hab ich mir damals überhaupt keine Gedanken gemacht wo man da so übernachtet. ich hatte die Vorstellung das man überall dort stehen bleibt wo es einem gefällt. Ist ja schließlich der Vorteil von so einem kleinen Bus.  So fuhr ich recht spät  los in Richtung Kärnten und als ich müde wurde, beschloss ich mir einen schönen Platz zu suchen. Ich bog von der Autobahn ab und begann zu suchen. Hhmmm und es war nicht so einfach wie gedacht…
Das ist er, der nicht perfekte Platz 

Kleiner Auszug aus meinem Kriterienkatalog:

Nicht direkt neben der Straße, mit schönem Ausblick
gleich neben einem See, Bach oder Fluss, nicht direkt neben den Häusern,
aber auch nicht zu abgelegen, kann ich da gleich in der Früh laufen gehen?
Und und und..


Da kann es schon vorkommen, das Frau auf der Suche nach dem perfekten Platz stundenlang in der Gegend herumkurvt und frustriert wird.

Im Laufe der Zeit hab ich zwar schon einen sehr guten Riecher für schöne Plätze entwickelt, aber immer klappt das nicht. Das Problem dabei ist, wie bei jeder Fixierung, dass man rundherum nichts mehr wahrnimmt. Mein Blick ist auf alle Wege gerichtet die eventuell zu so einen Platz führen könnten, dabei hab ich z.B. gestern, tatsächlich die Burg Clam übersehen, weil ich nur den Parkplatz davor auf seine Tauglichkeit überprüft habe und nicht nach oben blickte, wo das prächtige Bauwerk wunderschön beleuchtet und eindrucksvoll in der Landschaft stand. Erst als ich feststellte, dass der Parkplatz auch nicht meinen Wünschen entspricht, erkannte ich im Rückspiegel die Burg.

Da beschloss ich auf einem Platz zu bleiben der nur zu 50% meinen Kriterienkaterlog entspricht.
Um 6.00 Uhr bin ich aufgewacht und wollte schnell von dem Platz weg um zu einem schöneren Ort zu fahren. Ich saß bereits, noch ohne Kaffee und Zähneputzen in der Fahrerkabine, gab die Ysperklamm ins Navi ein und dachte plötzlich: „Nein, so soll der Tag nicht beginnen“. Stieg aus, putze mir die Zähne, machte mir einen Kaffee und begann mit meinem Morgenritual, einer Meditation und anschließend meine Morgenfragen: "Ich bin neugierig was ich heute alles erleben werde, ich freu mich auf die Menschen die mir begegnen werden, ich freu mich auf die Geschenke und Überraschungen die heute auf mich warten, ich bin neugierig wem ich heute eine Freude machen kann."

Und siehe da, meine Wahrnehmung hat sich fast sofort verändert. Ich wurde ruhiger, musste über mich selbst lachen, weil die Metapher eigentlich völlig klar war. Der perfekte Platz ist immer nur in mir. Mein Wohlbefinden hängt nicht, oder nur zu einem geringen Teil von Außen ab.. Ein Ort kann noch so schön sein, wenn ich traurig, frustriert, ärgerlich, verängstigt oder sonstiges bin, nützt das überhaupt nichts oder ich nehme den Ort gar nicht als schön war und sehe nur den Schatten.

Und wie  oft machen wir das. Wir suchen das perfekte Haus, den perfekten Job, die perfekten Freunde, den perfekten Partner, die perfekte Umgebung ….in der Hoffnung das wir am Ende der Suche das perfekte Leben haben.  Und während der Suche nehmen wir unser restliches Leben gar nicht mehr wahr, das was schön und gut ist. Und vielleicht verpassen wir sogar ganz andere Hinweise die uns Weiterbringen  könnten.

Und eigentlich wäre und ist es so einfach: Stehen bleiben, Druck rausnehmen, bewußt ein- und ausatmen, lächeln und genießen wie sich die Spannung im Köper und im Kopf auflöst und wieder Raum für Neues da ist. Ich übe, übe und übe…

so und jetzt fahre ich weiter Richtung Ysper Klamm

Dienstag, 8. Mai 2018

Das Ego rausnehmen

Kennt ihr das? Manchmal hört oder liest man einen Satz und man denkt sich „Das wurde jetzt gerade für mich gesagt.“ Das ist so ein Gefühl als würde eine Seite im Herz angestoßen und die Worte dringen ganz tief ein und gehen auch nicht mehr aus dem Kopf. Mir ist das mit einem sehr spannenden Thema in den letzten Wochen gleich zweimal passiert und heute hab ich mal, aus aktuellem Anlass, so richtig darüber nachgedacht.

Ich habe in den letzen Jahren einen tieferen Zugang zu mir selbst gefunden als ich das jemals zuvor hatte. War ich vorher schon ehrlich zu mir selbst, so ist es jetzt manchmal geradezu erschreckend wenn man ganz tief in sich reinschaut und die Abgründe entdeckt die sich da zeitweise auftun. Aber andererseits ist das wieder gar nicht so schlimm, weil diese sogenannten Abgründe meist nur eine Bewertung von außen sind.

"Das tut man nicht, das darf man nicht, so sollst du nicht sein, bla bla bla." Und sofort meldet sich das schlechte Gewissen und wir drücken rasch den Deckel auf diese vermeintlich bösen Seiten in uns damit wir sie nicht mehr anschauen müssen.

Ich versuche mich mehr und mehr auf darauf einzulassen, genau hinzuschauen, wahrzunehmen was das mit mir macht, warum das so ist und wie ich es ändern kann wenn ich das wirklich will. Das Thema „Ego“ gehört dazu und nachdem das Thema 2 mal von Menschen die sich nicht kennen auf mich zukam, die ich aber sehr sehr mag und schätze, wird es Zeit mal da reinzuschauen.

Wenn mich etwas unglücklich und frustriert macht, wenn ich mich gekränkt, zurückgewiesen und vom Leben vernachlässigt fühle, steht, bei genauer Betrachtung, immer mein verletztes Ego dahinter.
Wenn zu einem Workshop nicht genügend Teilnehmer kommen, wenn meine angeschriebenen Interviewpartner sich nicht bei mir melden, wenn ich nicht wahrgenommen werde, wenn in einer Gruppe von neuen Menschen niemand mit mir spricht, wenn ich auf mein stundenlanges Kochen für das Abendessen keinen Kniefall von meinem Mann bekomme, wenn mein Pferd Liberty mich beinahe umstößt wenn ich ihn auf die Sommerweide lasse anstatt demütig dankbar zu sein da ich ihm das überhaupt anbiete,…. die Beispiele sind zahlreich, die Reaktion ist immer ähnlich.

Mein Ego hat eine Erwartungshaltung, wenn die nicht erfüllt wird, geht’s es mir schlecht. Eigentlich ganz einfach, oder?

Für mich gibt es viel Vorteile, wenn ich mir den vermeintlichen Abgrund mal genau anschaue, das „Böse“ in mir nicht verdränge sondern ganz bewusst wahrnehme und hinterfrage. Erstens ist es ja gar nicht so schlimm wie ich gedacht habe. Die große schwarze Wolke schrumpft, wenn ich ihr Aufmerksamkeit schenke,  sehr schnell zusammen auf eine Größe mit der ich gut umgehen kann.  Und der größte Vorteil ist, das ich das Muster erkenne und wenn auch nicht ganz auflösen doch viel schneller wieder aussteigen kann.

Brandaktuelles Beispiel von gestern Abend: Ein Interviewpartner für meine MUnTerMACHERIN-Gespräche sagte ab. Ich fühl mich zurückgewiesen und ärgere mich. Eh klar, mein Ego hat sich wieder in den Vordergrund gedrängt. Und wenn ich das erkenne kann ich viel leichter wieder aussteigen aus dem Drama.

Und als kleines Sahnehäubchen… in dem Moment als ich aus dem Drama rauskam, bekam ich eine SMS mit einem neuen Terminvorschlag der für mich ohnehin viel besser als der alte  Termin war. Was auch der Grund ist das ich nun in Ruhe diesen Text schreiben kann und keinen Zeitdruck habe…juhuu

Mittwoch, 11. April 2018

MUnTerMACHERIN-Gespräche: Gegen den Strom schwimmen um das Wasser klarer zu machen


Lukas und Anna waren mit ihren Kindern, Simon, Noah, Benjamin, vor ca. 3 Jahren einmal bei uns auf Hof-Sonnenweide, bei einem Sommerfest zu besuch. Es waren damals so viele Menschen am Hof das ich sie gar nicht persönlich kennengerlernt habe. Allerdings schickte mir Lukas einige Tage später ein Video das er von Fest bzw. dem Hof uns seinen Kindern gemacht hatte. Daraufhin sah ich mir ihre FB und Instagram Seite an und speicherte sie als "Freilerner Familie" irgendwo ganz hinten in meinem Kopf ab.

Als ich mich dann auf die Suche nach Menschen für meinen Podcast machte, fielen mir die beiden wieder ein. Wie ihr sicher schon gemerkt habt, interessiere ich mich sehr für alternative Bildungsmöglichkeiten. Ich schrieb ihnen eine mail und wir fanden einen Termin in der Osterwoche in der ich zu ihnen nach Wien fuhr, wo sie derzeit im Kleingartenhaus der (Schwieger)eltern wohnen.

Im Gespräch ging es dann aber gar nicht so sehr um das "Freilernen" sondern ganz viel um ihren Lebensentwurf, die Weltreise zu der sie mit ihren Kindern 2017 aufgebrochen sind und die am Beginn gar nicht so war wie sie es sich vorgestellt hatten. Wenn sie davon erzählen klingt es wie der Bericht und die Erkenntnisse eines ganzen Lebens. 


Ein sehr vielschichtiges Gespräch das in vielerlei Hinsicht inspiriert und Mut macht den eigenen Weg zu gehen.

Du kannst Dir das Gespräch über meine Homepage auf iTunes, Soundcloud oder Youtube anhören


Alle MUNTErMAcherin-Gespräche findet ihr auf meiner Homepage unter www.elisabethnussbaumer.at

Montag, 9. April 2018

Wann muss du eigentlich aufstehen?

Das ist die häufigste Frage die mir gestellt wird seit wir auf Hof-Sonnenweide mit so vielen Tieren leben.
Die Antwort hat sich im Laufe der Jahre verändert. Eine Bäuerin muss früh aufstehen, das weiß doch jeder. Die Tiere müssen gefüttert werden denn sie haben die ganze Nacht nichts gefressen und haben Hunger. Deshalb hab ich mir am Beginn, als wir auf Hof-Sonnenweide gezogen sind und immer mehr und mehr Tiere zu uns kamen, den Wecker zwischen 5.00 und 5.30 Uhr gestellt und bin so, wie es sich gehört, aufgestanden. Schnell die Hunde im Haus füttern, Zähneputzen und dann raus zu den Tieren, egal ob es noch finster war oder nicht. Und in den ersten Jahren ist mir das auch überhaupt nicht schwer gefallen. 



Wenn ich damals gefragt wurde wann ich aufstehe habe ich wahrheitsgetreu geantwortet und war auch irgendwie stolz darauf. Und auf der anderen Seite habe ich mir selbst und anderen auch bestätigt was jeder ohnehin vermutet hat. Eine Bäuerin muss früh aufstehen. Das war immer so und ist einfach so.

Vor einiger Zeit habe ich dann begonnen diesen allgemein gültigen Glaubenssatz zu hinterfragen. Es fiel mir immer schwerer aufzustehen, ich war mies gelaunt in der Früh und hatte immer das Gefühl trotz dem frühen Aufstehen nicht mit meiner Zeit zurecht zu kommen und immer einen Schritt hinter meinen Pflichten nachzuhinken.

Eine Möglichkeiten wäre gewesen noch früher aufzustehen und noch schneller zu arbeiten. Keine sehr verlockende Variante, also hab ich anders rum überlegt. Die Frage die ich mir stellte war: „Was tut mir gut, und wie würde ich es machen wenn es ganz nach meinem Bedürfnissen gehen könnte.“
  1. Aufstehen mit dem beginnenden Tageslicht
  2. Zeit für meine Guten-Morgen-Rituale (siehe Video)
  3. Laufen gehen
  4. Duschen, Kaffee trinken
  5. und dann in aller Ruhe die Tiere versorgen
Und wisst ihr was, es hat funktioniert, ganz einfach sogar. Kein Tier ist daran gestorben oder hat meines Wissens irgendeinen Mangel gelitten. Ich adaptiere immer wieder, je nach Jahreszeit und meinen Bedürfnissen, die sich auch immer wieder ändern aber im Großen und Ganzen nehme ich mir in der Früh soviel Zeit für mich wie ich brauche.

Praktisch sieht das z.B. auch so aus, das ich meine Coaching Termine nicht vor 10.00 Uhr und im Winter auch erst um 11.00 Uhr vereinbare. Dann hab ich vorher genügend Zeit für mich und die Tiere, was auch meinen Besuchern zu guten kommt weil ich entspannt und mit voller Aufmerksamkeit bei ihnen sein kann. Niemand hat sich jemals darüber beschwert. Auch wenn ich Termine außerhalb des Hofes habe versuche ich sie so zu legen das sie mir keinen Streß bereiten. In den meisten Fällen funktioniert das ausgezeichnet und die wenigen Ausnahmen sind auch in Ordnung.

Es ist wirklich faszinierend wie oft wir uns von außen beeinflussen lassen ohne das wir es überhaupt bemerken oder scheinbar gegebene Tatsachen hinterfragen.

Mir geht’s super gut mit dieser Regelung und wie immer, wenn es mir gut tut strahle ich das auch auf mein Umfeld ab.
Es macht also durchaus manchmal Sinn die eigenen Bedürfnisse an die erste Stelle zu reihen.

Mittwoch, 4. April 2018

MUnTerMACHERIN-Gespräch: Hofkollektiv Wieserhoisl


Als ich meine Suche nach spannenden Personen für meine Interviews begann, gab ich in google einfach das Wort „Aussteiger“ ein. Einer der ersten Einträge war ein Artikel von einem steierischen Bezirksblatt über das Hofkollektiv Wiesenhoisl.

Mit dem Leben in einem Kollektiv, hatte ich mich bis dahin überhaupt noch nicht beschäftig. 
Ich selbst war sechs Jahre lang im Internat, jeweils mit vier Mädels im Zimmer und dann als Cocktail Waitress auf einem Kreuzfahrtschiff, ebenfalls mit zwei bis vier Personen in sehr kleinen Kabinen. Mein Bedarf an engen Zusammenleben mit anderen Menschen war dann mal gedeckt. Ich wollte nicht mal mehr in eine WG oder in ein Studentenheim als ich nach meiner Rückkehr vom Schiff nach   Wien zog.

 

Umso interessierter war ich am Leben in einem Kollektiv und fragte ob einige der Bewohner Lust und Zeit für ein Interview mit mir hätten. Auf der Homepage vom Hofkollektiv stand unter „Interviewanfragen“ : „Nimm dir Zeit und bring auch gerne einen Kuchen mit.“ Das fand ich sehr sympathisch. Mit Beidem machte ich mich auf den Weg. 

Als ich nach Deutschlandberg fuhr, kam der Winter zurück. Es lag viel Schnee und als Burgenländerin bin ich keine geübte Schneefahrerin und schon gar nicht auf hügeligen,glatten, schmalen Straßen. Also ließ ich mein Auto ein paar 100 Meter vor dem Hof stehen und stapfte mit meinem mitgebrachten Kuchen die letzten Meter zum Wieserhoisl. 



Leider habe ich durch das Wetter die Schönheit des Ortes nicht in seiner vollen Pracht erfassen können. Im Gespräch kam das Thema sehr häufig vor und alle drei Interviewpartner betonten immer wieder wie herrlich es sei, an diesem wunderschönen Platz zu leben. Die Natur, die Sonnenuntergänge, die Wiesen,….Aber auch bei Schnee und Kälte konnte ich erahnen wie schön das alles im Frühling oder Sommer aussehen wird. 

Nahe beim Haupthaus, stehen zwei ehemalige Zirkuswägen und zwei umgebaute Bauwägen, die als zusätzlicher Raum dienen, denn eigentliche Wohnhaus bietet nicht genug Zimmer für alle Bewohner. Wie es auf einem Hof so ist, gibt es noch einige Projekte wie z.B. der Ausbau des Stalls und des GästInnen-Hauses auch um mehr Platz auch für BesucherInnen zu schaffen.

Der erste Raum den man betritt, wenn man das Haus geht, ist eine große und ur gemütliche Küche mit einem großen Esstisch. Genauso hatte ich mir das vorgestellt und zu meiner großen Freude war auch gerade ein schulfreier Tag sodass alle 4 Kinder und auch fast alle Erwachsenen im Haus waren. Sehr wusselig und total nett, so wie ich mir ein kollektives Leben vorgestellt hatte ;o) (Natürlich ist mir klar das das nur eine Momentaufnahme und nur ein winziger Teil des Lebens ist…)

Mehr über das restliche Leben erfahrt ihr im Gespräch mit Tina, die seit Beginn an dabei ist, Lie, die das Kollektiv schon seit 5 Jahren kennt und seit ca. 1,5 Jahren ein fixes Zimmer im Wieserhoisl hat und Fritzi, der mit seiner Frau und 2 Kindern seit 2010 im Hofkollektiv lebt.

Ich wünsch Euch viel Freude beim Anhören der Gespräche und villeicht auch einige neue Ideen.

Zum MUnTerMACHER-Gespräch - Hofkollektiv Wieserhoisl

Anhören über Soundcloud, iTunes oder Youtube
Auf meiner Homepage findet ihr alle bisherigen Gespräche
 

Freitag, 30. März 2018

Krampfig nach Lösungen suchen...

Andi und ich waren in der ersten Hälfte der Osterwoche für 3 Nächte und 4 Tage auf Urlaub. Es war der erste gemeinsame Urlaub seit 7 Jahren für uns, also seit wir Hof Sonnenweide haben. Als wir den Hof kauften und immer mehr Tiere zu uns kamen, war uns vollkommen bewusst das Urlaub in der nächsten Zeit nicht möglich sein würde. Wir hatten beide damit überhaupt kein Problem, ich schon gar nicht weil ich in den ersten Jahren mein Projekte  „Hof-Sonnenweide“ aufgebaut haben.  Zuerst die Jausenstation, dann die vegane Jausenstation, dann Schule und Kindergarten am Bauernhof, die Kindergeburtstage, Familienführungen, Hoffeste und Ausflugstage für soziale Organisationen und im letzten Jahr dann die MUnTerMACHERIN…. Ich liebe es Dinge aufzubauen und somit ging mir ein Urlaub überhaupt nicht ab.
Außerdem war mir immer klar, wenn das Bedürfnis nach Urlaub wieder da ist, wird sich eine Lösung ergeben. Davon war ich ganz fest überzeugt.



Tja, und es hat sich was ergeben und wie immer, im Nachhinein betrachtet ist es richtig unheimlich, wie sich die Dinge gefügt haben und zwar schon lange bevor mir überhaupt bewusst war, dass ich ganz gerne mal wieder ein paar Tage alleine mit meinem Mann verbringen möchte.

Schritt 1: Julia, die beste Mitarbeiterin auf der Welt die mir seit April 2017 2 Mal pro Woche am Hof hilft und einfach großartig mit den Tieren umgeht.

Schritt 2: Der Kauf meines Gogo-Mobils, ursprünglich als Übernachtungsmöglichkeit für Coachees am Hof gedacht. „

Schritt 3: Beginn mit „MUnTerMACHERIN unterwegs“, dabei hab ich festgestellt wie gut mir so ein Perspektivenwechsel tut und sei es auch nur für ein paar Stunden.

Vor 2 Wochen saßen Andi und ich am Abend, bei einem Gläschen Wein auf der Couch mit dem Gedanken: „Mei wäre das schön wieder mal ein paar Tage nach Rovinj zu fahren“. Das haben wir nämlich vor Hof-Sonnenweide traditionell zu Ostern immer gemacht. Und plötzlich war sie da, die Lösung, ganz simpel. Ich hab Julia angeschrieben und sie gefragt ob sie für 3 Tage am Hof wohnen würde um die Tiere zu betreuen. Gespannt wie die Pfitschipfeile warteten wir auf die Antwort im Messenger und Tattaaa – sie war einverstanden.

Und so sind wir am Mittwoch Nachmittag zurückgekommen, und es waren herrliche Tage. Für Andi und mich war es auch eine Pemiere weil wir noch nie zusammen gecampt haben. Normalerweise bin ich ja immer alleine und meist nur für eine Nacht. Es war genauso wie aus einem kitschigen Fotoroman. Wir haben an den schönsten Plätzen übernachtet, gefrühstückt und zu Abend gegessen. Da noch keine Saison ist, hat es niemanden gekümmert wo wir das Auto abgestellt haben

Als ich wieder zu Hause war, überfiel mich aber wieder eine ungute Unruhe.

Seit dem letzten Workshop, Mitte März möchte ich etwas an dem Konzept ändern und außerdem gibt es noch so ein paar Idee die mir im Kopf herumgeistern… Mein Plan war, so wie immer, erkenne den Fehler, finde eine Lösung, setze sie um… Sogar das Datum für die Umsetzung hatte ich schon festgesetzt.

Diesmal klappt das aber nicht so wie ich mir das vorstelle. Ich habe zwar total viele Ideen, aber irgendwie fühlt es sich noch nicht so ganz richtig und stimmig an. Es ist da irgendwie das Gefühl, dass da noch mehr auf mich wartet, noch bessere Möglichkeiten die ich jetzt aus irgendeinem Grund noch nicht sehen kann. Ich will aber..., das muss doch..., jetzt sofort...,...

Leicht ist es nicht das auszuhalten. Mein Plan war eigentlich mit den neuen Ideen und Möglichkeiten vor der Osterwoche noch nach Außen zu gehen - hat nicht geklappt. Dann hab ich meine Hoffnungen auf den Urlaub gesetzt und mir gedacht, dass ich da ja Zeit haben werde zum Nachdenken - hat nicht geklappt.

Und heute hab ich mir dann einfach gedacht, wenn das mit einer Lösung für den gemeinsamen Urlaub so gut und einfach so funktioniert hat, dann könnte es doch sein, das ich mich auch im Bezug auf meine Workshops von neuen Möglichkeiten und Lösungen finden lassen kann.

Und das mach ich jetzt. Nicht mehr suchen sondern mich finden lassen. Ich habe vollstes Vertrauen, das das der richtige Weg ist. Hat ja schon so oft funktioniert. Und immer wenn ich beginne meine Gehirnwindungen zu verknoten und dabei zu verzweifeln mache ich mir das bewusst und denke daran wie wunderbar der Urlaub war und wie mühelos sich genau zum richtigen Zeitpunkt alles ergeben hat.

Samstag, 24. März 2018

Ein Rückblick... mit schönen Überraschungen

Der März war offenbar für viele Menschen noch mal so richtig gaga. Man läuft mit hängender Nase herum, bläst Trübsal fühlt sich lustlos und unmotiviert und glaubt alles, inklusive dem Universum hat sich gegen einen verschworen.

Und wenn ihr jetzt das Gefühl habt ich schreibe auch grad von mir, dann habt ihr recht ;o)


Manchmal gibt’s ganz einfache und äußerliche Gründe, die dieses Alles-Scheisse-Gefühl verstärken wie z.B. das Wetter oder wie bei mir eine ausgewachsene Grippe. Das weiß man dann spätestens heute, wenn die Sonne wieder scheint und man grad das Gefühl hat, man könnte Bäume ausreißen.

Und manchmal führt dieses Gefühl, das man Bäume ausreißen könnte, auch gleich wieder zum nächsten Grund sich gaga zu fühlen. Man hat sooooo viele Ideen, weiß aber nicht welche man umsetzen soll oder es gibt soo viele Ideen, man ist begeistert und am nächsten Tag ist die Begeisterung wieder weg, oder es gibt so viele Ideen aber man weiss nicht wie man die als Geschäftsidee zum Geldverdienen umsetzen kann.

Da ich selbst ein sehr ehrgeiziger, zielstrebiger und umsetzungsstarker Mensch war und bin, kenn ich das alles sehr gut.

Voriges Jahr im August hab ich in Meran, als Rahmenprogramm für eine Weiterbildung, einen Feuerlauf gemacht. Bevor wir über den Kohlenteppich gelaufen sind, musste jeder sich einen Satz überlegen. „Wenn ich es schaffe über die glühenden Kohlen zu laufen, dann….“

Wir waren alle innerlich gut vorbereitet, waren sehr auf uns selbst fokussiert und bei mir kam der Satz ohne Nachdenken hoch: „Wenn ich es schaffe über die glühenden Kohlen zu laufen, kann ich alles Wollen sein lassen“ Mein Verstand war sofort einverstanden mit dem Satz, er hörte sich wunderbar, gut und stimmig an. Natürlich bin ich drübergelaufen, mehrmals ;o)

Ich hab danach nicht mehr oft an den Satz gedacht. Er kam mir zwar einige Male in den Sinn, hat sich aber nicht so richtig festgesetzt und ich hab nicht weiter darüber nachgedacht.
Vor und nach dem Feuerlauf

Als ich heute laufen war mich so richtig großartig fühlte dachte ich plötzlich wieder daran und wie sehr er sich schon erfüllt hat und wie unglaublich gut sich das anfühlt.

Wie immer erkennt man erst im Nachhinein vollkommen klar was sich da in dieser Richtung schon abgespielt hat.

  • Ich arbeite seit September auf freier WERTschätzungsbasis
  • Ich produziere ohne materielle Hintergedanken den MUnTerMACHERIN Tratsch
  • Ich freu mich über Menschen die mich finden und denen ich gut tue und suche nicht mehr nach Coachees 
  • Ich habe grade einen neuen Ansatz für die Workshops, den ich euch bald mitteilen werde wenn ich da noch mehr Klarheit habe ;o) 
  • Ich vertraue darauf das mich meine Wege und Ideen finden und ich schon wissen werde wann ich was umsetzen soll (und wenn es dann nicht das Richtige war dann wähl ich eine andere Möglichkeit) 
  • und dann gibts noch ein paar persönliche Kleinigkeiten 😀
Das ist ja echt schon Einiges das sich in dieser Richtung getan hat und ein ganz wichtiger Schritt ist noch dabei…
Ich lerne immer mehr scheinbar schlechte Situationen nicht mehr sofort als gut oder schlecht zu bewerten, sondern erst mal abzuwarten was sich daraus entwickelt.

Von ALLES Wollen loslassen bin ich noch weit entfernt aber es ist schön mal eine Zwischenbilanz zu ziehen und zu sehen das die Richtung stimmt und es auch mit Hürden und Hindernissen gut anfühlt.

Habt ihr das "Wenn ich das schaffe, dann ...." als Kind auch gespielt? Ich sehr oft wie z.B. "wenn ich es schaffe nur am Randstein zu gehen ohne runterzusteigen, dann gibt es was Gutes zum Mittagessen"

Sucht Euch aber unbedingt eine Herausforderung von der ihr wisst, dass ihr es schaffen werdet. Beim Feuerlauf wusste ich vorher ganz genau das ich drüberlaufe, sonst hätte ich ein unwichtigeres Thema (wie z.B. das nächtste Mittagessen) genommen 

Donnerstag, 22. März 2018

MUnTerMACHERIN-Gespräch: "Jetzt erst recht" - Manfred Huber Perez Moreno


I mechat a koane Fias hom. Wenns heast, da Bayer, ohne Fias, do woas jeda glei: Porsche Oldtimer“

Zitat Manfred Huber Perez Moreno, Besitzer der Oldtimergarage in Ainring



Schon als Kind hatte er die Vision: Ich will eine eigene Werkstatt, ein Haus, einen Hund und ich will bekannt werden. Jetzt ist Manfred 50 und hat das was er wollte und noch mehr. Der nächste Traum, den er sich erfüllen möchte ist ein kleines Bauernsacherl irgendwo am Berg, mit einer kleinen Werkstatt und ein paar Viecherln rundherum.

Den Kontakt zu Manfred Huber Perez Moreno, einen waschechten Bayern, habe ich über Romana Hasenöhrl bekommen, die ihr vielleicht schon vom Podcast „Do what you love“ kennt. Wenn nicht, unbedingt anhören! Er hat ihr damals geholfen ihren VW Bulli für ihre Reisen umzubauen und zu reparieren.

Im Garten der Eltern hat Manfred mit der Restauration von alten Autos begonnen zuerst Mercedes, dann Porsche. Der nächste Schritt war ein alter Kuhstall mit Plumpsklo, den er sich für seine Reparaturen gemietet hat und in dem er weiterhin an seinem Traum arbeitete. Und dann war es soweit, er baute sich eine Werkstatt und ein Haus nach den eigenen Vorstellungen und Großteiles mit den eigenen Händen. Mittlerweile europaweit bekannt restauriert und repariert er hier mit seinen Mitarbeiten Porsche- und andere Oldies.

Was mich an Manfred fasziniert, wahrscheinlich auch weil es mir selbst abgeht, ist diese absolute Klarheit seines Traumes schon seit seiner Kindheit. Natürlich gab es bei der Verwirklichung einige Hürden, Hindernisse und auch Umwege und Änderungen, aber das Ziel war für ihn immer klar.

Das hat mir auch wieder gezeigt wie viele verschiedene Wege es gibt, wie unterschiedlich wir denken und trotzdem kann uns der gleiche Spirit verbinden.


Ich hab mir aus dem Interview wieder viel mitgenommen und ich finde es kann eine tolle Bereicherung sein für alle die sich Selbständig machen möchten oder gerade am Beginn stehen. Manfred steht für Zielstrebigkeit, Durchhaltevermögen und vor allem: 

Net Jammern!😏


Zum MUnTerMACHERIN-Talk:

Anhören über Soundcloud, iTunes oder Youtube
Auf meiner Homepage findet ihr alle bisherigen Talks